Liebstöckel ( Levisticum officinalis)
Der Liebstöckel hat einen sehr charakteristischen Geruch und wird auch „Maggikraut“ genannt. Aber auch unter dem Namen „Luststock“ oder „Lustkraut“ ist der Liebstöckel bekannt. Den Namen trägt er nicht zu Unrecht. Er dient unter anderem als Aphrodisiakum ( als Geschlechtstrieb anregendes Mittel). Schon seit dem Mittelalter versucht die Volksmedizin immer wieder aus dem Liebstöckel wirksame Liebestränke zu bereiten ( …meist mit nur geringem Erfolg).
Liebstöckel stammt vermutlich aus dem Iran. Mittlerweile kommt in ganz Europa, im Orient, in Westasien und auch Amerika vor. Wildwachsend gedeiht er eher in südlichen Ländern. Bei uns wird er als Gewürzpflanze in Gärten kultiviert. Die Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch. Ein besonderes Merkmal sind die 2-3fach gefiederten Blätter sowie die gelben Doldenblüten. Die Pflanze zeichnet sich durch den Maggiegeruch aus.
Liebstöckel enthält neben andern Inhaltsstoffen vor allem ätherische Öle. Diese wirken entkrampfend ( spasmolytisch) auf den Verdauungstrakt. Daher wird er auch in der Medizin als Verdauungsförderndes Mittel verwendet. Er hilft bei Völlegefühl, Sodbrennen und Aufstoßen. Außerdem hat der Liebstöckel eine harntreibende Wirkung. (Wenn Liebstöckeltee getrunken wird um die harntreibende Wirkung zu erzielen, ist es wichtig zusätzlich genug Flüssigkeit zu trinken! Nicht bei eingeschränkter Nierentätigkeit trinken).
Verwendet werden beim Liebstöckel die Wurzeln, die Blätter und die Samen. Oft kommt die Wurzel in Verdauungsschnäpsen vor. Gut passt das Kraut des Liebstöckels in Suppen und Eintöpfe. Er gibt Speisen einen deftigen Geschmack. Tipp: Liebstöckel muss gekocht werden, damit das ganze Aroma frei werden kann.
Ich selbst schneide meist im Juni Liebstöckel ab und trockne diesen an einem luftigen, schattigen Ort in der Scheune. Wenn das Kraut trocken ist, entferne ich die dicken Stängel und zerreibe die Blätter. Diese fülle ich in Gläser ab. So habe ich das ganze Jahr Liebstöckel. Das getrocknete Kraut kann in Suppen mitgekocht werden oder am Schluss, wenn die Suppe angerichtet ist darübergestreut werden. Dies duftet herrlich und schmeckt köstlich.