Brennnessel an der Mauer

Die Brennnessel ( Urtica dioica)

Unkraut für die einen, aber gleichzeitig eine wunderbare Heilpflanze. Gerade jetzt kommt sie in der Nähe von Mauern, verlassenen Orten und auf humusreichen Böden hervor. Sie gehört zu den ältesten Heilpflanzen. Dioskurides empfahl sie bei Arthritis, Gicht, Drüsenschwellungen und Ekzemen. Ovid tat eine Brise Brennnessel in einen kunstvollen Liebestrank. Auch Hildegard von Bingen pries die Brennnessel in ihrer Physica. Hier schrieb sie: „ Die Brennnessel ist in ihrer Art sehr warm, allerdings sollte man sie wegen ihrer Rauheit nicht roh essen. Aber gekocht ist sie -besonders wenn sie frisch aus der Erde sprießt- nützlich für die Speisen des Menschen: Sie reinigt den Magen und entfernt den Schleim“.

Brennnessel auf Humusboden
Brennnessel auf Humusboden

Heute wird die Brennnessel in der Volksheilkunde als Blutreinigendes Mittel verwendet. Vor allem in Frühjahr ist eine Blutreinigende Kur zu empfehlen. Weiters dient sie der Anregung des gesamten Stoffwechsels, sowie zur Pflege der Kopfhaut und der Haare bei Schuppen und fettem Haar. Medizinisch wird sie als Harntreibendes Mittel ( Diuretikum) eingesetzt.

Ich persönlich pflücke die Brennnessel gerne für Tees, aber auch für eine frische Brennnessel-Suppe oder für Brennnessel-Spinat. Beim pflücken für Suppe und Spinat sammle ich frische Blätter bereits in den Morgenstunden. Wahrscheinlich hat schon jeder die Erfahrung der brennenden Nessel der Brennnessel gemacht, die an der Blattunterseite der Pflanze sitzen. Im Frühjahr ist es in den Morgenstunden noch oft etwas frostig, dann brennen die Nesseln beim Pflücken nicht so. Ansonsten empfiehlt es sich, die Brennnessel von unten heran am Stiel zu packen. Auch dann können einen die Nesseln nichts anhaben.

Der Samen der Brennnessel wird als Stärkungsmittel und bei Frauen im Klimakterium eingesetzt.

Rezept:

Hier noch ein Rezept für eine gesunde und gute Brennnessel-Suppe:

30 dag junge Brennnesselblätter
ca. 4 dag Mehl
ca. 4 dag Butter
1 Zwiebel
Knoblauch
2 Kartoffel

Salz, Pfeffer, Muskatnuss, bisschen Suppenwürze ( nach Belieben)
Brennnessel waschen und klein schneiden. Mit der Butter, die Zwiebel und dem Mehl eine „Einbrenn“ machen und mit Wasser ablöschen und aufgießen. Danach die Brennnessel dazu geben. Die Kartoffel schälen und klein schneiden und in der Suppe auf kleiner Flamme köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und etwas feingehackten Knoblauch würzen und für den Geschmack eventuell etwas Suppenwürze hinzufügen. Wenn die Kartoffeln und Brennnessel weich sind, die Suppe mit dem Mixstab pürieren. Am Schluss kann die Suppe mit Rahm verfeinert werden.

Gutes Gelingen!